PSV Zittau auf alten Rollskispuren
Sachsenmeisterschaften- Rollski in Trebsen mit gravierenden Mängeln

Der PSV Zittau war in seiner langen Rollskitradition wohl zum ersten Mal in Trebsen. Ich hatte mir auch, ehrlich gesagt, etwas mehr erhofft von einer Sachsenmeisterschaft im Rollski.
Auf die eine Art kann man noch froh sein, dass sich Vereine finden, eine solche Veranstaltung zu organisieren und durchzuführen. Dafür auch herzlichen Dank.
Aber im Detail betrachtet, sollte man genau überlegen, ob es Sinn macht, eine Veranstaltung durchzuführen, welche mehr schlecht als recht ist. Ich kenne über viele Jahre hin viele Veranstaltungsorte von verschiedenen Rollskimeisterschaften. Aber das was ich am letzten Wochenende erlebte,war weder professionell noch gut. Ich würde sagen, es war nur ossihaft.
Schlimm genug, dass die Sportfreunde aus Bayern das Siegerpodest mitbrachten und dem Verein vor Ort gesponsert haben. Sonst hätten vielleicht die Sieger auf der Wiese gestanden. Beschämend waren auch die Preise, die den Siegern überreicht wurden. Ich glaube nicht, dass es angemessen ist, wenn ich als Sieger des Trebsener Langstreckenlaufes und Sachsenmeister einen Briefblock DIN A5 für 65 Cent überreicht bekomme. Da komme ich mir doch als Gewinner ziemlich verarscht vor. Oder???
Wenn ich da an Rollskiveranstaltungen in Oberammergau, Sonthofen, Oberried, Nürnberg, Stadt Hagen, Geyer oder in Dresden (um nur einige zu nennen) denke, kann ich, auch noch nach Tagen, nur den Kopf schütteln. Dann ist es besser, ich gebe gar keine Preise aus, wenn ich es nicht kann. Aber den Athleten solch einen Unfug anzubieten, ist eine Zumutung, für die man sich schämen muss.
Der Rollskiwettkampf an sich könnte an Qualität noch zulegen, wenn man sich am Renntag mehr Zeit lassen und die Strecke noch etwas optimieren würde.
Man sollte versuchen, so wenig wie möglich Starter auf der Strecke zu haben. Das heißt, wenn eine gewisse Anzahl von Startern auf der Strecke ist, müssen diese erst komplett zu Ende Laufen, damit nicht ein unverantwortlicher Gegenverkehr entsteht. Am Ende wurden sogar drei Startwellen auf die Runde geschickt, wodurch Stürze und Behinderungen vorprogrammiert waren. Ich glaube nicht, dass der eine Satz in der Ausschreibung (Der Ausrichter/Veranstalter übernimmt keine Haftung für Personen- bzw. Materialschäden.) den Veranstalter von seiner Betriebs- und Verkehrssicherungspflicht entbindet, gegen die er mir Vorsatz verstoßen hat. Nur gut, dass es zu keinem großen Unfall gekommen ist.
Den damit verbundenen Rechtsstreit kann der Veranstalter nur verlieren.
Die Wendemöglichkeit in Bahren spottete jeder Beschreibung. Die Krönung war dann aber, als in gemütlicher Weise während der Hauptläufe, als drei Starterfelder auf dieser engen Straße unterwegs waren, ein PKW aus Richtung Bahren kommend im Stopp und Go zwischen den Läufern herumfuhr. Mit knappen Abstand kam es dort nicht zur Katastrophe. Vielleicht sollten die Veranstalter mal selbst an diesem Tag die Rollski anschnallen um zu erfahren, welchen Gefahren die Wettkämpfer ausgesetzt sind.
Ob wir noch mal in Trebsen starten werden, kann ich heute noch nicht sagen.
Aber nun zum Rennverlauf, der für den PSV Zittau mit seinen vier Startern sehr erfolgreich war. Nach einer guten Vorbereitung in den letzten Wochen hatten wir uns schon Einiges vorgenommen. Anton Völkel war zum ersten Mal bei solch einer Veranstaltung dabei. Er belegte auf Anhieb einer sehr guten vierten Platz in der Langstreckenwertung über 8 km.
Da er mit Inlinern unterwegs war, kam er nicht in die Meisterschaftswertung. Liselotte Zein hatte sich noch einen Wunsch zu erfüllen, bevor sie für ein Jahr in die USA geht. Aber ihr Ziel konnte sie nur zur Hälfte erfüllen. In der Langstreckenwertung über 24 km belegte sie einen 3. Platz. In der Sachsenmeisterschaft wurde sie Sechste. Für Levana Pihan lief es auch in diesem Jahr wieder ganz gut. Sie war die Titelverteidigerin von 2015. In der Wertung des Langstreckenlaufs über 16 km wurde sie Erste. In der Meisterschaftswertung wurde sie Vizelandesmeisterin und gewann Silber.
Franz Volker Heinrich gelang an diesem Tag ein kleines Meisterstück, an das er selbst nicht so recht geglaubt hat, nachdem er im letzten Winter immer an den Medaillen vorbeigerannt ist und Einige schon glaubten, er kann es nicht mehr.
2015 in Dresden konnte er schon einmal Bronze mit nach Hause nehmen. In diesem Jahr gelang ihm sein Meisterstück mit dem Sachsenmeistertitel in seiner Altersklasse, den er souverän nach Hause fuhr. Nach vielen Wochen Mühsamkeit, endlich wieder mal ein Erfolgserlebnis und dann auch noch mit Gold. Auch in der Wertung des Langstreckenlaufes gewann er über 16 km die Goldmedaille.
Gratulation an unsere Läufer.
Aber die Saison geht weiter. Viele Herausforderungen warten in den nächsten Wochen.
Mit guter Motivation werden wir wieder dabei sein.
Vielen Dank an Susanne und Volker, die uns ihren Vereinsbungalow zur Verfügung stellten und uns so die Anreise nach Trebsen am Wettkampftag enorm verkürzten.Unsere Sportler konnten so außerdem ein paar schöne gemeinsame Stunden am und im Bergwitzsee erleben.

Sport Frei V.H.                                                                                                       Mai 2016

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Polizeisportverein Zittau e.V. Abteilung Ski